Fotografien von Werner Lieberknecht aus dem Atelier von Fee Vogler in den Katalog auf 48 Seiten verbannt
21x20cm, 48 Seiten, Klammerheftung, 26 Bilder, deutsch, Text: Katja Dannowski.
Neben ihren Zeichnungen und den Schwarzweiß-Glasbildern beschäftigt Fee Vogler die Arbeit mit Körpern im Raum. Die ehemalige HfBK-Studentin kombiniert Naturalien und kleinere Objekte zu Collagen und Assemblagen. Ihr Atelier gleicht einer Kunst- und Wunderkammer, einem Mikrokosmos wuchernder Material- und Formstudien. Wie aber kann man das fotografieren? Ist das überhaupt möglich? Diese Fragen bildeten den Ausgangspunkt des Gemeinschaftsprojektes von Fee Vogler und Werner Lieberknecht. Für das Experiment ACTIO REACTIO übereignete die Künstlerin dem Fotografen in mehreren Durchläufen die Schlüssel sowohl zu ihren Atelierals auch ihren Wohnräumen und ließ ihn selbst entscheiden, welche und wie genau er die dort vorgefundenen Objekte mit der Kamera aufnimmt. Werner Lieberknecht fotografierte in der Vergangenheit bereits die Arbeitsräume zahlreicher Künstler (u. a. Glöckner, Göschel), das Interieur ist ihm seit 30 Jahren vertraut. Doch erfuhren die Atelierstreifzüge Lieberknechts dieses Mal eine Erweiterung, fand eine Art »Rückaneignung« statt, indem Fee Vogler die Resultate der fotografischen Erkundungen wiederum für die Erschaffung neuer Collagen und Tableaus verwendete. Die Kreativität des Einen wurde zugleich Impuls für den Anderen, auf eine Aktion folgte eine Reaktion und andersrum. ACTIO REACTIO wirft nicht zuletzt auch den Begriff der Autorenschaft auf sich selbst zurück: Wer genau ist hier der Künstler, was das Kunstwerk? Und wo liegen die Grenzen zwischen fotografischer Reproduktion und künstlerischem Ausdruck? Damit greift das Gemeinschaftsprojekt Aspekte der Urheberschaft und der Verwertung auf und fügt sich sicher in das diesjährige Programm des Ausstellungsraumes mit dem Titel »Fotografie als Medium« ein. ...von Katja Dannowski